Im Heise Newsticker bin ich eben über einen Artikel über das “Auktionshaus” Swoopo gestolpert.
Auch wenn ich den Heise Newsticker grundsätzlich interessant finde, dieser Beitrag war doch schwer enttäuschend. Im Prinzip liest es sich so, als ob eine Pressemitteilung von Swoopo unverändert durchgereicht wurde.
Nicht einmal das angeblich “völlig neue Konzept im E-Commerce”, der “Direktkauf” wurde kritisch kommentiert - im Gegenteil: das Swoopo-Eigenlob wurde sogar mit durchgereicht.
Rechnen wir doch mal kurz nach: ein Apple iPod Touch 32GB ging für (angebliche) 108,00 EUR über den Tisch. Jedes Gebot erhöhte den Preis um 0,10 EUR, das entspricht also 1080 Geboten. Jedes Gebot kostet 0,50 EUR, was also einem Umsatz von 540 EUR (!!) entspricht. Dazu kommt ja noch der Erlös aus dem Auktionspreis (108,- EUR), insgesamt also 648 EUR. Der Straßenpreis für so ein Gerät liegt etwa bei der Hälfte (ab 315 EUR)…
Oder das MacBook für 41,68 EUR. Bei dieser “Auktion” wurde der Preis je Gebot nur um 0,02 EUR erhöht, was Swoopo alleine schon 2084 EUR eingebracht hat.
Toll ist auch auf der Swoopo-Website die Aussage “Schnäppchen-Auktionen ohne Risiko - 100% garantiert”. Was wird da garantiert? Das Swoopo sich dumm und dämlich verdient?
[EDIT] Alles Weitere zu Swoopo wurde im Internet schon irgendwo gesagt. Interessant sind die Kommentare zum Heise-Artikel.
[EDIT 11.07.2009] Inzwischen hat Heise den heftig kritisierten Artikel geringfügig überarbeitet.