Archiv der Kategorie 'Allgemein'

Troll-Verbot

Donnerstag, den 23. Juli 2009

An meinen lieben Haustroll, der mit falschen Namen, falschen Mailadressen und lustigen Fäkalbegriffen hier glaubt sein Unwesen treiben zu müssen:

Verzieh’ Dich!

Ja, auch DU hinterlässt Spuren im Netz. Genügend Spuren, um Dich eindeutig zu identifizieren. Deshalb wird auch kein Kommentar von Dir freigeschaltet.
Betrachte das hier als förmliches Hausverbot. Ende der Diskussion.

Ein schwarzer Tag für die Freiheit (3)

Donnerstag, den 23. Juli 2009

Heute habe ich Post vom Bundestag erhalten. :-) Mein zuständiger Abgeordneter (oder einer dessen Mitarbeiter?) hat auf meinen Brief geantwortet.

Der Inhalt ist aber eher enttäuschend. Es handelt sich wahrscheinlich um einen Standard-Text; auf keine einzige meiner Fragen und Vorwürfe wurde darin eingegangen.

Ich stimme Ihnen ausdrücklich zu, dass das Recht auf Informationsfreiheit ein hohes demokratisches Gut ist, das geschützt werden muss - auch im Internet. Wir sind uns aber, denke ich, auch einig, dass Straftaten im Internet genauso verfolgt werden müssen, als würden sie in der “realen” Welt geschehen. Dazu gehört für mich ein energisches Vorgehen gegen jede Art von Kinderpornografie. […]

Was mich am meisten ärgert ist die Argumentation, dass das “Stopp-Schild” als “Strafverfolgung im Internet” dargestellt wird. Das ist schlicht und ergreifend falsch: das Stopp-Schild wird vermutlich nicht ein einziges Kind tatsächlich vor einer Straftat schützen. Das Internet missbraucht keine Kinder - das machen Menschen.

[…] Aus meiner Sicht sind aber die Interessen der Kinder wichtiger, als das Recht auf Informationsfreiheit um jeden Preis. […]

Solche Sätze zeigen, dass zum einen die Konsequenzen aus dem Aufbau der Zensur-Infrastruktur sowie die grundsätzliche technische Sinnlosigkeit der Stoppschilder nicht verstanden wurde. Diese Ignoranz ist wirklich bitter. Bloß nicht der Frau Ministerin in den Rücken fallen, sondern schön brav die Parteimeinung wiedergeben…

Zeiterfassung

Freitag, den 17. Juli 2009

Eben in der Arbeitszeiterfassung für einen Kunden:

[…] Angeblicher Fehler im […]-Tool, stellte sich als Layer-8-Fehler heraus

:mrgreen:

Ein schwarzer Tag für die Freiheit (2)

Freitag, den 10. Juli 2009

Ich habe eben auch einen Brief an meinen zuständigen Bundestagsabgeordneten aufgesetzt. Ein einseitiges, kompaktes Schreiben, welches meine Meinung (hoffentlich) auf den Punkt bringt.

Welcher Abgeordnete jeweils für den eigenen Wahlkreis zuständig ist, findet man auf der Webseite des Deutschen Bundestags.
hmafng.gifOb der “eigene” Abgeordnete jeweils für oder gegen Netzsperren gestimmt hat, zeigt einem kurz und knackig die Website http://hatmeinabgeordneterfuernetzsperrengestimmt.de/. :-)

Ein schwarzer Tag für die Freiheit

Freitag, den 10. Juli 2009

Der Bundesrat hat heute das umstrittene Gesetz zur Bekämpfung der Kinderpornographie in Kommunikationsnetzen abgesegnet. Statt wirkungsvollere Maßnahmen zur Ursachenbekämpfung zu beschließen, wird nun also einfach ein Vorhang vor das Verbrechen gezogen. Und gleichzeitig die Infrastruktur für weitergehende Zensurmaßnahmen geschaffen…

Die Konsequenz daraus:

  • zukünftig alternative DNS-Server verwenden (Anleitungen gibt’s ja genügend). Dabei geht es um’s Prinzip! - ich denke wir sind uns alle einig dass Kinderpornographie ein abscheuliches Verbrechen ist - nur wird dieses mit Stopp-Seiten nicht wirklich bekämpft.
  • den Entscheidern - allen voran Frau Ursula von der Leyen (CDU) - bei der anstehenden Bundestagswahl eine politische Klatsche erteilen!
    Die Tatsache, dass eine von 134.000 Personen unterzeichnete Petition praktisch ignoriert wurde, dass Proteste ins Leere verlaufen, dass die ganze Argumentation mehr als wackelig ist, und dass nun die ersten Forderungen für weitergehende Filterungen (sogenannte “Killerspiele“, “Hass-Seiten“, und sicher bald noch viele mehr) laut werden, muss politische Konsequenzen haben.

Ob die Piraten-Partei da nun die richtige Antwort ist bleibt mal dahingestellt.

UMTS-Flat für 2,92 EUR

Freitag, den 12. Juni 2009

Vor einigen Wochen habe ich einen recht günstigen Mobilfunk-Vertrag abgeschlossen: eine UMTS-Flatrate für umgerechnet 2,92 EUR pro Monat. :mrgreen:

Ein Mobilfunk-Dealer hatte da ein Angebot, dass man beim Abschluss eines entsprechenden Vertrags via o2 eine Gutschrift von 360,- EUR bekommt. Außerdem gibt es das “Kunden-werben-Kunden”-Programm, bei dem man nochmals 50 EUR bekommt.

Den 24x 20,- EUR pro Monat stehen also 410,- EUR Gutschrift gegenüber - was umgerechnet rund 2,92 EUR pro Monat entspricht. Inzwischen ist auch die Gutschrift auf meinem Kundenkonto eingetroffen, bis dahin war ich mir nicht ganz sicher ob es den Händler lange genug geben wird… ;-)

o2-rechnung.gif

Die Netzabdeckung von o2 ist natürlich nicht mit der von T-Mobile oder Vodafone vergleichbar, aber im städtischen Bereich durchaus in Ordnung. Und da ich ohnehin nur sehr selten unterwegs ins Internet muss, ist das genau das Richtige für mich.

IPv6-Kongress: Heimreise

Freitag, den 29. Mai 2009

Bei strahlendem Sonnenschein sitze ich nun im ICE auf der Heimreise. Mein Vortrag über IPv6 mit der C-Standardbibliothek lief (soweit ich das beurteilen kann) prima, nur habe ich mich in der Zeit verschätzt. Statt 2-3 Stunden war ich nach gut 1,5 Stunden mit den 40 Folien durch; am Ende habe ich dafür dann noch den Quellcode einer super-portablen Beispiel-Anwendung (”Hello-World”-Server :) ) vorgeführt.

Im Anschluss an diesen Vortrag habe ich dann noch zwei hochinteressante und unterhaltsame Gespräche geführt, zuletzt mit einem Mitarbeiter von IP-Exchange, bei denen unsere ganzen Server stehen.

Sehr amüsant war auch die Unterhaltung mit dem Taxifahrer (das Taxi habe ich mir wieder mit der DATEV geteilt; allerdings hatte ich mich für einen späteren ICE entschieden und “musste” dann noch die Zeit mit Eis essen verbringen). Der indische Fahrer jedenfalls war ein absolutes Vorbild in Freundlichkeit, Offenheit und Ausstrahlung; wir waren seine ersten Kunden in seiner heutigen Schicht, und er war super drauf :) Ich würde es ihm gönnen, wenn er am Wochenende den Lotto-Jackpot knackt (er arbeitet schon seit 29 Jahren daran…) ;-)
Traumwetter in Frankfurt

A propos Taxifahrer: mit dem Fahrer gestern Abend zum Hotel war’s auch interessant. Er wollte wissen, was für ein Kongress das sei, konnte aber mit dem Begriff “IPv6″ nichts anfangen. Ich habe ihm das praktisch so erklärt, dass nun langsam die Techniker daran arbeiten, dass das Internet in rund 5-10 Jahren immernoch funktioniert, auch wenn dann wirklich jeder mit seinem Handy oder gar Kühlschrank “online” gehen kann. Um mehr geht es ja im Prinzip auch erstmal gar nicht.

Das war auch ein Fazit des Kongresses: IPv6 macht nicht wirklich alles schneller, besser, einfacher - in erster Linie sollen damit die Adressierungs-Engpässe behoben werden. Nebenbei hat man noch die Vorteile des einfacheren Routings sowie dem Verzicht auf NAT (ohh ja, da gab’s heiße Diskussionen, aber wer IPv6 “richtig” verstanden hat wird merken, dass der Verzicht auf NAT keinen Nachteil oder Sicherheitsproblem darstellen muss) .

Ein weiteres Fazit - und so auch bei den meisten Referenten auf der letzten Folie zu lesen - war, dass nun ein guter Zeitpunkt ist, um sich schonmal mit IPv6 zu verfassen. “IPv6 is not rocket science” (Google). Um die ersten Erfahrungen mit IPv6 zu sammeln, bedarf es praktisch keiner Investitionskosten - und alles, was man jetzt lernt, muss man später nicht eventuell unter Druck lernen.

Wann genau allerdings große Anbieter wie 1&1 oder STRATO “offiziell” IPv6 einführen, bleibt deren jeweiliges Geschäftsgeheimnis. Alle arbeiten jedenfalls schon daran; AVM gibt noch dieses Jahr die IPv6-Firmware (die zum Testen bereits downloadbar ist) offiziell frei. Ich nutze diese Gelegenheit gleich mal für schamlose Schleichwerbung: jeder Colocation-Kunde bei uns hat automatisch und ohne was tun zu müssen gleichzeitig “echte” IPv6-Adressen.
Auch wenn ich mich selber nicht mit Routing, RIPE und Autonomen Systemen beschäftige (das macht unser RZ schon super, das muss ich nicht auch lernen ;) ) war dieser Kongress trotzdem sehr lehrreich. Beispielsweise war die Begründung von Google, warum “www.google.com” noch keinen AAAA-Record hat, auch recht interessant: es gibt durchaus Client-Systeme, die sich dann aufgrund einer fehlerhaften Netzwerkstruktur nicht mit Google connecten könnten. Das Problem dabei ist dann eben, dass man heutzutage ja häufig zur Fehlersuche Google nutzen will… und wenn eben genau das nicht geht hat man ein Problem.

Angeregt wurde auf einem anderen Vortrag, einen “IPv6-Tag” einzuführen, an dem für bestehende Websites (z.B. heise.de! :-) ) zusätzlich zum bestehenden A-Record ein AAAA-Record im DNS eingetragen wird. Die Leute, die dann tatsächlich nicht mehr auf diese Domains zugreifen können, wissen dann zumindest, dass sie bei der früher oder später ohnehin stattfindenden Migration ein Problem haben werden, und können den Fehler mit dem jeweiligen Netzbetreiber lokalisieren (und optimalerweise gleich beseitigen).

Die potentiellen Fehlerquellen sind dabei ja auch eher übersichtlich. Falsche MTUs, geblocktes ICMP, falsch konfigurierte Firewalls - eigentlich nichts, was man nicht irgendwie lokalisieren könnte.

Ich denke auch, dass man halt einfach mal anfangen muss, Dienste auf IPv6 zu deployen. Ein großes Beispiel, wo IPv6 still und heimlich eingeführt wurde, ist der Antiviren-Spezialist Avira.

Ich werde nun jedenfalls noch meine restliche Heimfahrt genießen - auch wenn ich gleich nicht mehr der Musik von dem Mädel hinter mir zuhören kann (steigt in Würzburg aus - unglaublich, wie laut Kopfhörer sein können - und noch unglaublicher, wie schwerhörig die Jugend von heute sein muss…).

Am Wochenende bin ich dann noch auf einer privaten Feier, so dass ich praktisch seit Dienstag durchgehend mit Catering versorgt wurde. Die Nacht von Samstag auf Sonntag bin ich in einem uralten Schloss-Hotel. Das steht zwar in krassem Gegensatz zum 4-Sterne-Business-Hotel in Frankfurt (also optisch meine ich jetzt), wird aber bestimmt auch nett.

Dann schonmal ein schönes Wochenende, und am Montag einen schönen kundenfreien Arbeitstag! ;-)

IPv6-Kongress: 18 Stunden Uptime

Donnerstag, den 28. Mai 2009

Ein laaaanger Tag neigt sich dem Ende - der erste Tag vom IPv6-Kongress.

Der Wecker ging um 04:00 - der Zug nach Nürnberg kurz nach 05:00, und um 06:00 saß ich bereits mit einem üppigen Frühstück im ICE nach Frankfurt.

ipv6-2009-fruehstueck.jpg

Kurz nach 8:00 war ich dann in Frankfurt. Das Taxi habe ich mir gleich mit zwei anderen Kongress-Besuchern geteilt, die auch in Nürnberg eingestiegen sind (die Welt ist ein Dorf…).

Der erste Kongresstag war hochinteressant. Ich bin nun aber seit über 18 Stunden auf den Beinen, und leider zu müde da nun ausführlicher darüber zu berichten. Details folgen also in Kürze.

ipv6-2009-saal.jpg

Abgeschlossen wurde der Abend mit einem äußerst netten “Come Together” mit lecker Häppchen.

Fortsetzung folgt…